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Kleiner Bienenbeutenkäfer

Der kleine Bienenbeuten- oder Bienenstockkäfer (Aethina tumida) ist in Südafrika, in tropischen und subtropischen Ländern weit verbreitet. Er ist verwandt mit dem Rapsglanzkäfer.

Der Käfer entwickelt sich nicht nur in Bienenvölkern. Er entwickelt sich auch auf überreifen und fauligen Früchten wie: Melonen, Mango, Pfirsich, Weintrauben etc. Er fliegt selbst Blüten an und saugt Nektar. In abgestellten Waben, Honigzargen und Beutenmaterial hat der Käfer auch ohne Bienen beste Entwicklungsbedingungen. 

Der Käfer ist sehr fruchtbar. Er scheint durch Stress, z.B. imkerliche Eingriffe, explosionsartige Vermehrungsschübe zu machen. Die Eier werden an geschützten Stellen im Bienenstock und auch ausserhalb vom Stock abgelegt. Ein typischer Platz ist die Auflagefläche des Deckels auf den Seitenwänden. Jede Ritze nutzt der Käfer um möglichst viele Eier abzu-
legen. Bereits nach 3-4 Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern.
 
Die Larven fressen 10 - 16 Tage Pollen, Brut und Honig. Vom Honig allein können sie sich nicht vollständig entwickeln. Der Larvenkot verändert den Honig durch „Gärung“. Die Waben werden durchlöchert und der Honig rinnt aus den Zellen. Selbst die Bienen meiden diesen gärigen Honig. Der gesamte Bienenstock wird innen mit einer übel riechenden, gärigen
Schicht überzogen. Gefresssen wird eigentlich alles, was nur erreichbar ist. Die reifen Larven verlassen den Bienenstock zur Verpuppung in der Erde.  
Die Verpuppung geschieht in der Erde vor dem Flugloch, wo sich die Larven tief eingraben. Die Larven wandern dabei bis zu 80 m weit, um geeignetes Erdreich zu finden. Die Puppenruhe dauert 3-4 Wochen. Die Puppen überwintern im Boden. Die frisch geschlüpften Käfer sind hell gefärbt, im Alter dunkelbraun bis schwarz. Der Käfer ist 5 bis 7 mm lang und sehr mobil. Innerhalb einer Woche sind sie für die neue Eiablage bereit. Sie fliegen sehr gut und können Bienenvölker in einigen Kilometern Umkreis aufsuchen. Die Lebenserwartung liegt bei etwa einem halben Jahr.


Die Bienen erkennen den  kleinen Bienenstockkäfer nicht als Schädling. Bei starkem Befall werden die Waben zerstört, sie zerfallen. Der Honig rinnt aus den Zellen. Der Larvenkot und das Fehlen von neuen Arbeiterinnen verursacht eine Flucht der eigentlich unbeschadeten Bienen. Das Volk flüchtet als Reinigungsschwarm und kann an einem neuen Platz ein parasitenfreies Volk aufbauen. Schwache Völker sind gefährdeter als starke Völker.
 

  

 

 

 

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